Stahl ist ein wichtiger Werkstoff in der Industrie und wird in zahlreichen Bereichen eingesetzt. Unter anderem auf dem Bau, im Automobil- und Maschinenbau und in der Elektrotechnik. Es gibt viele verschiedene Stahlsorten, die je nach Anwendung unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Hier stellen wir dir die gängigsten Stahlsorten vor.

Einteilung der Stähle nach Zusammensetzung

Im ersten Schritt unterscheidet man zwischen nicht rostenden Stählen, legiertem und unlegiertem Stahl. Bei unlegiertem Stahl darf kein Legierungselement die folgenden vordefinierten Grenzwerte überschreiten.

  • Aluminium: 0.3%
  • Bismut: 0.1%
  • Cobalt: 0.3%
  • Kupfer: 0.4%
  • Mangan: 1.65%
  • Molybdän: 0.08%
  • Neptunium: 0.06%
  • Nickel: 0.3%
  • Blei: 0.4%
  • Selen: 0.1%
  • Silizium: 0.6%
  • Tellur: 0.1%
  • Titan: 0.05%
  • Vanadium: 0.1%
  • Wolfram: 0.3%

Als nicht rostende Stähle werden alle Stähle bezeichnet, die einen Chromgehalt von mehr als 10.5% und einen Kohlenstoffgehalt von maximal 1.2% aufweisen.  Alle anderen Stähle die nicht in diese beiden Kategorien fallen, bezeichnet man als andere legierte Stähle. Nicht sehr originell aber zweckmässig.

Einteilung nach Güteklassen

Die Einteilung der Stähle wird nicht nur durch die Zusammensetzung, sondern auch durch die Herstellung bestimmt.  Danach unterscheidet man in vier Hauptgüteklassen

  • Unlegierte Qualitätsstähle
  • Unlegierte Edelstähle
  • Legierte Qualitätsstähle
  • Legierte Edelstähle

Edelstähle unterscheiden sich von Qualitätsstählen durch eine sorgfältigere Herstellung, eine genauere Zusammensetzung, einen höheren Reinheitsgrad, eine verbesserte Härtbarkeit und eine verbesserte Desoxidation (Sauerstoffentfernung aus der Stahlschmelze).

Einteilung nach Verwendung

Stähle können nach ihrer Verwendung den Baustählen oder den Werkzeugstählen zugeordnet werden. Baustähle werden für das Herstellen von Stahlbau-, Maschinen – oder Fahrzeugteilen herangezogen. Aus Werkzeugstählen werden Werkzeuge für die spanende Fertigung, Spritzguss-, oder Gesenkformen hergestellt.

Baustähle

Unlegierte Baustähle

Unlegierte Baustähle kommen als warmgewalzte oder blankgezogene Profile, Stäbe oder Stahlrohre in den Handel. Für ihre Verwendung sind vor allem ihre Streckgrenze, die Umformbarkeit und die Schweissbarkeit massgebend.

Automatenstähle

Automatenstähle besitzen einen erhöhten Schwefelgehalt. Dadurch brechen die Späne bei der maschinellen Bearbeitung kürzer. Diese Eigenschaft kommt besonders bei der Fertigung von Bauteilen auf Drehautomaten zum Tragen. Da sich keine langen Wendelspäne bilden, kann sich auch nichts verheddern oder verstopfen.

Einsatzstähle

Dieser Stahl ist für Bauteile vorgesehen, die eine harte Randschicht und einen weichen Kern benötigen. Getriebezahnräder wären so ein Beispiel. Der Kohlenstoffgehalt liegt bei diesen Stählen unter 0.25%.

Nitrierstähle

Nitrierstähle bilden beim Nitrieren eine besonders harte aber dünne Randschicht.

Vergütungsstähle

Vergütungsstähle besitzen einen Kohlenstoffgehalt zwischen 0.2% und 0.65%. Sie erhalten durch Vergüten ihre hohe Festigkeit und werden hauptsächlich für dynamisch beanspruchte Bauteile verwendet.

Werkzeugstähle

Kaltarbeitsstähle

Bei der Verwendung von Kaltarbeitsstählen darf die Temperatur während dem Gebrauch 200°C nicht überschreiten. Dieser wird daher oft für Schneidplatten und Schneidstempel, Tiefziehwerkzeuge oder Spritzgussformen herangezogen.

Warmarbeitsstähle

Bei Warmarbeitsstählen liegt die Temperatur der Anwendung über 200°C. Dies ist bei Pressenstempeln, Druckgiessformen und Gesenken der Fall.

Schnellarbeitsstähle

HSS (High Speed Steel) wird hauptsächlich beim Zerspanen und Umformen eingesetzt. Schnellarbeitsstähle sind bis ca. 600°C einsetzbar.

 

 

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